125 Jahre Bürgerinstitut

Teil 11: Die Jahre 2005 – heute

125 Jahre Bürgerinstitut

Teil 10: Die Jahre 1992 – 2004

125 Jahre Bürgerinstitut

Teil 9: Die Jahre 1987 – 1992

125 Jahre Bürgerinstitut

Teil 8: Die Jahre 1974 – 1986

125 Jahre Bürgerinstitut

Teil 7: Die Jahre 1963 – 1973

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Teil 6: Die Jahre 1949 – 1962

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Teil 5: Die Jahre 1945 – 1949

125 Jahre Bürgerinstitut

Teil 4: Die Jahre 1933 – 1945

125 Jahre Bürgerinstitut

Teil 3: Die Jahre 1914 – 1933

125 Jahre Bürgerinstitut

Teil 2: Die Jahre 1899 – 1914

125 Jahre Bürgerinstitut

Teil 1: Die Jahre 1866 – 1899

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde und Förderer des Bürgerinstituts,

125 Jahre Bürgerinstitut – das sind auch 125 Jahre Geschichte sozialer Arbeit in Frankfurt am Main.

Das, was unsere Gründerväter um Wilhelm Merton im Jahr 1899 bewegt hat, treibt uns auch heute noch an. Ein Team von 17 festen Mitarbeitern, rund 200 Ehrenamtlichen und externen Experten nimmt die sozialen Herausforderungen der Zeit auf und hilft mit viel Herz und hoher Expertise dort, wo Menschen sich nicht mehr selbst helfen können und wo auch der Staat nicht ausreichend tätig ist.

Dank der finanziellen Unterstützung von zahlreichen Stiftungen, Unternehmen, Privatpersonen und einer Förderung der Kommune, auf die wir damals wie heute sehr angewiesen sind, fokussieren wir uns nunmehr auf die beiden großen Bereiche Seniorenarbeit und Engagement. Schon heute führen wir jährlich über 5.000 Beratungen in unseren verschiedenen Arbeitsbereichen durch.

Wenn Sie Teil dieses wunderbaren, engagierten und warmherzigen Netzwerks werden möchten, freuen wir uns auf Sie als Mitglied, Ehrenamtlicher oder Spender.

Nun lade ich Sie aber ein, noch ein wenig auf unserer Website zu verweilen und zu stöbern, unsere vielfältige Arbeit kennenzulernen und vor allem auch die Menschen, die den vielen Angeboten und sozialen Projekten ein Gesicht geben.

Das Bürgerinstitut. Gut für Frankfurt. Seit 125 Jahren.

Herzliche Grüße, Ihre

Petra Becher

„SOZIALE EINRICHTUNGEN SIND KINDER IHRER ZEIT …“

Eine Einordnung zur Geschichte des Bürgerinstituts

In wesentlichen Teilen übernommen aus der Festschrift zum 100jährigen Bestehen und dem dort erschienenen Vorwort von Paul Coenen, dem damaligen Vorsitzenden des Instituts für Sozialarbeit e.V.

Vor 120 Jahren gründete der Unternehmer Wilhelm Merton, ein jüdischer Bürger Frankfurts, die Centrale für private Fürsorge, die sich zwischenzeitlich Institut für Sozialarbeit nannte und heute Bürgerinstitut heißt.
In weiser Vorausschau stellte sich Wilhelm Merton der Verantwortung, aus seinem Privatvermögen auch in die Hilfe für sozial Schwächere und Bedürftige in der Stadt Frankfurt am Main zu investieren. Er wollte ihnen aber nicht aus bloßer Mildtätigkeit heraus helfen, sondern Wilhelm Merton plante und finanzierte eine Stelle, die finanzielle Hilfe für die Armen organisierte, in rechte Bahnen lenkte, die dem Einzelnen half, aber auch die Ursache der Hilfsbedürftigkeit zu erkennen und zu beseitigen suchte. Die Fülle der Aufgaben konnte nur durch hauptamtliche Mitarbeiter geleistet werden.
Von Anfang an wurden die theoretischen Erkenntnisse der Wissenschaft mit einbezogen, und seitdem begleitet der Dialog zwischen Theorie und Praxis die 120jährige Geschichte dieser sozialen Einrichtung. In der Rückschau sehen wir deutlich, wie Wilhelm Merton mit der Gründung der Centrale am 4. März 1899 für alle zukünftigen Aufgaben die Wurzeln in die Erde gepflanzt hat. Immer wieder waren Tätigkeiten und Modelle der Centrale Vorläufer der Sozial- und Jugendämter beziehungsweise haben dort Entwicklungen beeinflusst. Es gab Abgrenzungen und Aufteilungen der Arbeit zwischen amtlichen Stellen und dem freien Verein. Es gab in Notzeiten gemeinsames Handeln, es gab aber auch den Kampf um die eigene Unabhängigkeit.

120 Jahre Centrale für private Fürsorge – Institut für Sozialarbeit – Bürgerinstitut sind auch 120 Jahre Geschichte der sozialen Arbeit in unserer Stadt. Die Ursache der Armut, der Bedürftigkeit, wandelt sich. Und auch die Methoden der sozialen Arbeit haben sich gewandelt. Aus der klassischen Fürsorge wurde Hilfe zur Selbsthilfe.
Um Wilhelm Merton bildete sich schon früh ein mitverantwortlich denkender Kreis von ehrenamtlich tätigen Bürgern Frankfurts. Die 120 Jahre Centrale für private Fürsorge – Institut für Sozialarbeit – Bürgerinstitut sind ohne ehrenamtliche Mitarbeit nicht denkbar.
Heute ist das Bürgerinstitut zu einer wirksamen Einrichtung für sinnvoll eingesetzte ehrenamtlich engagierte Mitmenschen geworden, ohne dabei hauptamtliche Arbeitsplätze zu gefährden. Das Bürgerinstitut ist ein Beispiel, wie in der Sozialarbeit qualifizierte hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Ehrenamtlichen, die völlig unterschiedliche berufliche Qualifikationen haben und diese in ihre Tätigkeit einbringen, schöpferisch denkend und hochmotiviert zusammenarbeiten.
Was nehmen wir mit in die Zukunft? Unsere Stärke ist: Ein engagierter, fachlich gebildeter hauptamtlich tätiger Kreis von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der die gegenwärtigen Aufgaben weiter fortführt, und eingedenk der 120jährigen Erfahrung, die das Bürgerinstitut gemacht hat, sich verändernden Notlagen sensibel und wachsam stellt. Dieser Mitarbeiterkreis kann auf sich wandelnde Bedürftigkeit in der wachsenden Generation der Älteren eingehen. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer werden auch in der Zukunft gewährleisten, dass die Tätigkeit des Bürgerinstituts so vielseitig und vielschichtig bleibt, wie man es kennt.
Und nicht zuletzt basiert das alles auf der verlässlichen Spendenbereitschaft von Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Stiftungen und Zuschüssen der Stadt Frankfurt am Main. Ohne all diese wichtigen Säulen wären die heutigen Projekte nicht umsetzbar.

Ein großes Verdienst gebührt den ehemaligen und heutigen verantwortlich handelnden Personen, die die Konzentration und Qualifizierung der Arbeit mit und für Seniorinnen und Senioren vorangetrieben haben. Ihnen ist zu danken, dass sie dies vorausschauend geplant und verwirklicht haben. Dadurch gibt das Bürgerinstitut weit über Frankfurt hinaus Beispiel und Anregung, einmal für die Seniorenarbeit schlechthin und zum anderen für das Ehrenamt. Das Bürgerinstitut kann mit seinem guten Mitarbeiterkreis als kostbarstes Kapital zuversichtlich den kommenden Zeiten entgegensehen.
Die Geschichte der Centrale für private Fürsorge / des Instituts für Sozialarbeit / des Bürgerinstituts ist ein Vorbild für Bürgerengagement der Stärkeren für die Schwächeren in unserer Gesellschaft – ein Vorbild für freien Bürgersinn in der Stadt Frankfurt am Main. Die Zukunft unserer Demokratie braucht weiterhin solche Einrichtungen, denn in einer lebendigen Gesellschaft wird es neben Wachstum und Wohlstand, neben Aufbau und Weiterentwicklung immer Schwächere geben, die oft unverschuldet nicht mithalten können. Ein Gemeinwesen ist so gut und so stark, wie es die Hilfsbedürftigen mittragen kann.
Neben der Europäischen Zentralbank und anderen Geldinstituten, neben Universität und Senckenbergmuseum, Paulskirche und Jüdischen Gemeindezentrum, neben Städel und Goethehaus, Zoo und Kleinmarkthalle, neben Holzhausenschlösschen und Tigerpalast, Schauspielhaus und Mousonturm, neben Palmengarten und Alter Oper ist das August-Oswalt-Haus, ist das Bürgerinstitut ein unverzichtbarer Stein im großen Mosaikbild unserer Stadt.

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