FRANKFURT LIEST EIN BUCH: "ROSEMARIE. DES DEUTSCHEN WUNDERS LIEBSTES KIND" VON ERICH KUBY

Wann:
28. April 2020 um 17:30
2020-04-28T17:30:00+02:00
2020-04-28T17:45:00+02:00
Wo:
Saal im Bürgerinstitut e.V.
Oberlindau 20
60323 Frankfurt
Kontakt:
Nicole Blumenthal
(069) 972017-40
FRANKFURT LIEST EIN BUCH: "ROSEMARIE. DES DEUTSCHEN WUNDERS LIEBSTES KIND" VON ERICH KUBY @ Saal im Bürgerinstitut e.V.

Das Buch ist 1958 der Entwurf für den Film „Das Mädchen Rosemarie“ gewesen, in dem Nadja Tiller die Hauptrolle spielte. Es ist eine Kolportage. Erich Kuby war ein Journalist im Stile von Quick und Stern, der Sensationspresse.

Rosemarie Nitribitt ist 1957 in Frankfurt ermordet worden. Der Mord ist bis heute nicht aufgeklärt worden. Sie wird mit den Spitzen der Deutschen Industrie in Verbindung gebracht. Alles was Rang und Namen hat wird mit ihr in Verbindung gebracht und ist verdächtig. Es spielen pornographische Fotos und Tonbandaufzeichnungen eine Rolle. Erpressung? Es gibt einen zwielichtigen „Freund“ als Tatverdächtigen. Er hat plötzlich sehr viel Geld – kann nicht erklären woher. Raubmord? Er wird angeklagt und mangels Beweisen freigesprochen. Es kann auch ein Eifersuchtsdrama gewesen sein. Niedergeschlagen und erwürgt. Oder ein „Betriebsunfall“? Rosemarie ist erst 24 Jahre alt als sie stirbt. Sie stammt aus dem Rheinland, die Mutter hat drei Töchter aber keinen Mann. Sitzt öfter im Gefängnis. Die Kinder sind dann in „Fürsorgeerziehung“. Rosemarie wird im Alter von 11 Jahren von einem Nachbarjungen (18 Jahre) vergewaltigt. Alles wird vertuscht. Der Junge kommt zur Wehrmacht. Sie ist ja bloß „so eine“. Von Anfang an ist sie in der Prostitution gefangen. Strebt aber nach „Höherem“. Lernt Sprachen und gutes Benehmen. Sie ist schlau und ehrgeizig. Ihr Streben nach finanzieller Unabhängigkeit und Aufstieg ist der Traum der 50er Jahre. Stichworte: teure Wohnung, luxuriöses Auto, reiche Kunden. Die Polizei schätzt ihr letztes Jahreseinkommen auf 90 000 DM – ein Vermögen. Mutter und Halbschwestern erben. In den 50er Jahren, als alles wieder „ordentlich“ zu sein schien, ist eine „Edelnutte“ und das „böse Geld“ ein gefundenes Fressen. Ein Mädchen darf so nicht sein und „es geschieht ihr ganz recht“, Strafe muss sein, das ist „des Volkes Stimme“. Sie nennt sich „Mannequin“ – „Die heilige Hure“ findet in ihr eine neue Darstellerin.

Kuby arbeitet mit Mutmaßungen und Halbwahrheiten. Er schreibt, was das Volk lesen will. Scheinheilig, verrucht und schlüpfrig, mit einer Portion Neid und Schadenfreude.

  • Teil 1: 28.4.2020, 17.30 Uhr, Lesung
  • Teil 2: 3.5.2020, 15.00 Uhr, Spaziergang
  • Teil 3: 5.5.2020, 17.30 Uhr, Lesung
  • Teil 4: 9.5.2020, 15.00 Uhr, Spaziergang

Es stehen Bücher zum Kauf zur Verfügung

Anmeldung/Vorauszahlung bis: 27.4.2020
Beitrag für Mitglieder: 0 € Beitrag für Gäste: 3 €